Untersuchungsmethoden
Für die Beurteilung der Region des Afters muß der Patient in der Regel auf einem speziellen Stuhl Platz nehmen. Neben der Tastuntersuchung kann dann dann die Untersuchung mit dem Proktoskop, einem mit einer Lichtquelle verbundenen Instrument, erfolgen. Dieses Instrument wird vorsichtig in den After eingeführt, so daß die Schleimhaut des Enddarms von innen beurteilt werden kann.
Häufig kann dabei über das Proktoskop mit Spezialinstrumenten auch gleich die Therapie erfolgen.
Hämorrhoidektomie
Hämorrhoiden sind erweiterte Venenknoten der Analregion, die neben Juckreiz und Schmerzen und einer Einschränkung der Analhygiene auch teilweise heftig Blutungen verursachen können.
Bei der Hämorrhoidektomie, bei dem unterschiedliche Techniken angewandt werden können, handelt es sich um einen Eingriff, der in der Regel in Kurznarkose durchgeführt wird. Entsprechende Hämorrhoidalknoten werden dabei komplett entfernt.
Hämorrhoidalleiden
Hämorrhoiden sind Gefäßpolster am Übergang vom Mastdarm zum Afterkanal, die sich krankhaft vergrößern können und dann zum Hämorrhoidalleiden führen.
Die Patienten klagen über unspezifische Symptome wie Nässen, Juckreiz, Blutungen oder Schwellungen. Je nach Schweregrad des Hämorrhoidalleidens kommen unterschiedliche Therapieoptionen infrage. Neben der Stuhlgangsregulation und Salbenbehandlung lassen sich viele Hämorrhoiden durch Injektionen oder durch Abbinden mit kleinen Gummiringen behandeln. Ist das Hämorrhoidalleiden zu weit fortgeschritten, kommen operative Maßnahmen in Betracht.
Perianalvenenthrombose
Bei der Perianalvenenthrombose handelt es sich um ein akutes Krankheitsbild. Die Patienten können mitunter heftige Schmerzen im Afterbereich haben. Ursächlich für die Schmerzen sind Blutgerinnsel in Venen am unteren Analrand. Als vorübergehende Maßnahme ist eine Inzision manchmal sinnvoll. Wir bevorzugen die komplette Exzision in Lokalanästhesie, um langfristigen Erfolg zu haben. Der Schließmuskel kann bei diesem Verfahren nicht verletzt werden. Der Eingriff selbst dauert ca. zehn Minuten und wird ambulant durchgeführt.
Perianale Abszesse/Fistel
Ein Abszess ist eine umschriebene eitrige Entzündung. Die Patienten werden meist mit akuten heftigen Schmerzen im Bereich des Afters vorstellig. Ein Abszess ist umgehend zu eröffnen. Dies verschafft den Patienten üblicherweise deutliche Erleichterung. Diese Abszesse beginnen meistens in den Afterdrüsen, welche im Schließmuskel liegen. In der Regel besteht ursächlich eine Analfistel. Eine Analfistel ist ein krankhafter Verbindungskanal zwischen Anus und Haut. Nur wenn dieser Verbindungskanal gefunden und exzidiert wird, besteht ein langfristiger Erfolg für den Patienten. Die Abszessinzision erfolgt üblicherweise in Lokalanästhesie, die Fistelexzision wird in Vollnarkose als ambulanter Eingriff durchgeführt.
Steißbeinfistel – Pilonidalsinus
Beim Sinus pilonidalis sprießen üblicherweise abgebrochene Haare in die Haut und Unterhaut im Bereich der Mittellinie des Steißbeins. Die Ursache hierfür ist nicht in Gänze geklärt. Junge Menschen mit starkem Haarwuchs scheinen besonders betroffen zu sein. Da sich beim Vorliegen eines Sinus pilonidalis ein Abszess entwickeln kann, sollte dieser durch radikale Exzision entfernt werden. Diese Operation wird von uns als ambulanter Eingriff in Vollnarkose durchgeführt.
Analfissur
Die Analfissur kann akut und chronisch auftreten. Die akute Form ist oft sehr schmerzhaft. Als Ursache findet sich ein Schleimhauteinriss im äußeren Analkanal. Der Therapieerfolg wird oft konservativ durch Stuhlgangsregulation und eine spezielle Salbenbehandlung erreicht. Kommt es zur Ausbildung einer chronischen Analfissur, die bis auf den inneren Schließmuskel reicht, ist gelegentlich die Exzision des Schleimhauteinrisses notwendig. Diese Operation wird von uns in Vollnarkose durchgeführt.
Tumoren am Anus
Hier finden sich überwiegend durch Viren verursachte Tumoren.
Je nach individuellem Befund muß zur Stellung der Diagnose häufig im Rahmen der Untersuchung eine Probe entnommen werde. Die Probe wird dann zur mikroskopischen Untersuchung ins Labor geschickt, um die Diagnose stellen zu können und dann gegebenenfalls die erforderliche Therapie einzuleiten.
Marisken
Hierbei handelt es sich um harmlose schmerzlose Hautläppchen am Afterrand. Marisken müssen nur entfernt werden, wenn sie ein lokale Irritation oder eine Störung der Analhygiene verursachen.
Die Entfernung kann in der Regel in örtlicher Betäubung erfolgen.
Analekzem
Das Analekzem ist ein lästiger juckender Hautausschlag am After. Manchmal liegen Hämorrhoiden zugrunde oder falsche Analhygiene.
Nach proktologischem Ausschluss anderer Erkrankungen lässt sich das Analekzem meist gut mit spezieller Salbenbehandlung erfolgreich behandeln.
Stuhlinkontinenz
Bei der Stuhlinkontinenz handelt es sich um eine Störung des Afterverschlusses. Patienten berichten über unkontrollierten Stuhlabgang. Die Ursache und die Therapieoptionen sind sehr vielfältig.
Erste diagnostische Maßnahme ist die proktologische Untersuchung.
Operative Korrekturen sind häufig aufwendig und werden stationär, also im Krankenhaus durchgeführt.